Fußbodenheizung nachrüsten – Schritt für Schritt erklärt

Eine Fußbodenheizung sorgt für wohlige Wärme, barfuß freundliche Böden und ein angenehmes Raumklima – kein Wunder, dass immer mehr Hausbesitzer sie nachrüsten wollen. Doch wie funktioniert das eigentlich? Welche Systeme gibt es? Und worauf sollte man achten? In diesem Artikel zeigen wir dir in 5 Schritten, wie du eine Fußbodenheizung nachrüsten kannst.

1. Planung: Ist eine Nachrüstung überhaupt möglich?

Bevor du loslegst, solltest du klären, ob dein Gebäude und dein Bodenaufbau für eine Fußbodenheizung geeignet sind. Die wichtigsten Punkte:
  • Bodenhöhe prüfen: Konventionelle Systeme benötigen meist 6–10 cm Aufbauhöhe. Es gibt aber auch Dünnschichtsysteme ab ca. 2 cm.
  • Dämmung vorhanden? Eine gute Wärmedämmung ist Voraussetzung, damit die Wärme nicht im Boden verschwindet.
  • Heizsystem prüfen: Die Fußbodenheizung muss mit dem bestehenden Heizsystem kompatibel sein (z. B. Niedertemperatur-System bei Wärmepumpen).

2. Das richtige System auswählen

Es gibt zwei Hauptarten von Fußbodenheizungen, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Einsatzgebiet unterscheiden: die wassergeführte und die elektrische Fußbodenheizung

➡️ Die wassergeführte Fußbodenheizung wird an die zentrale Heizungsanlage angeschlossen. Sie nutzt warmes Wasser, das durch im Boden verlegte Rohre zirkuliert, um die Räume gleichmäßig zu erwärmen. Dieses System punktet durch vergleichsweise geringe Betriebskosten und eignet sich besonders gut für größere Flächen oder komplette Haussanierungen, bei denen ohnehin größere Umbauten geplant sind.

➡️ Im Gegensatz dazu funktioniert die elektrische Fußbodenheizung über Heizmatten oder -folien, die elektrisch betrieben werden. Sie zeichnet sich durch eine schnelle Reaktionszeit aus und ist besonders einfach zu verlegen, was sie zur idealen Lösung für einzelne Räume wie das Badezimmer oder die Küche macht. Zwar sind die Stromkosten im laufenden Betrieb höher als bei der wassergeführten Variante, dafür ist der Installationsaufwand deutlich geringer – auch Nachrüstungen sind unkompliziert möglich.

Beide Systeme haben ihre Vorteile – welches sich besser eignet, hängt immer von den baulichen Gegebenheiten und den individuellen Anforderungen ab.

3. Vorbereitung: Alte Bodenbeläge entfernen

Bevor die neue Heizung verlegt werden kann, müssen alte Beläge wie Teppich, Laminat oder Fliesen entfernt werden. Der Untergrund sollte: Eben, sauber, trocken und tragfähig sein. 

Je nach System kommt zusätzlich eine Ausgleichsmasse oder Dämmmatte zum Einsatz.

4. Verlegung der Fußbodenheizung

Die Montage unterscheidet sich je nach System:

Bei wassergeführten Systemen:

  • Trägerplatten werden auf dem Boden verlegt
  • Heizrohre in die Platten eingeclipst oder eingebettet
  • Anschluss an die Heizungsanlage erfolgt durch einen Fachbetrieb

Bei elektrischen Systemen:

  • Heizmatten oder -folien direkt auf den Boden kleben oder einlegen
  • Anschluss an das Stromnetz durch einen Elektriker 

Wichtig: Immer nach Herstelleranweisung arbeiten und im Zweifel einen Profi hinzuziehen.

5. Estrich oder Spachtelmasse aufbringen

Nachdem die Heizung verlegt wurde, wird sie mit Estrich (bei wassergeführten Systemen) oder einer geeigneten Spachtelmasse (bei elektrischen Systemen) überdeckt. Nach der Aushärtung folgt die Funktionsprüfung, bevor der neue Bodenbelag drauf darf.

6. Bodenbelag verlegen

Besonders gut für die Verlegung über einer Fußbodenheizung eignen sich Fliesen, Vinyl, fußbodenheizungsgeeignetes Laminat sowie nicht zu dickes Parkett, das sich besonders für Warmwasser-Systeme eignet. Wichtig ist dabei stets, auf die Herstellerangaben zur Eignung für Fußbodenheizungen zu achten.

Fazit: Fußbodenheizung nachrüsten lohnt sich

Die Nachrüstung einer Fußbodenheizung ist zwar mit Aufwand verbunden, bringt aber langfristig Komfort und Effizienz ins Haus. Besonders in Bädern, Küchen oder im gesamten Wohnbereich ist die angenehme Wärme von unten ein echter Gewinn. Mit der richtigen Planung und dem passenden System gelingt die Umsetzung auch bei Altbauten – Schritt für Schritt.